01.08.2005 |

Brasilianischer Konzern spielt mit doppeltem Boden: Bio-Saft und Gentechnik

Die Bio-Fachpresse frohlockt. Immer mehr Öko-Nahrungsmittel kämen auf den Markt, und bereits 28 672 Produkte trügen das deutsche Bio-Siegel. Doch erkauft wird dieses Wachstum zum einen mit extrem weit gereisten und damit ökologisch kaum noch akzeptablen Bio-Produkten und zum anderen durch aufgeweichte Anbauregeln. Die machen es auch milliardenschweren Konzernen leicht, im hochpreisigen Bio-Markt mitzuverdienen, ohne sich allzusehr um die ursprünglichen ökologischen Anliegen zu scheren. So kommt es, dass das größte brasilianische Industriekonglomerat Votorantim, das mit seinem Agro-Unternehmen Citrovita jährlich rund 8000 Tonnen konventionelles Orangensaftkonzentrat auf den Weltmarkt wirft und an gentechnisch veränderten Orangenbäumen forscht, deutschen Supermärkten gleichzeitig Bio-Orangensaft liefert.</p><p><a href="http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=75832&IDC=9">Neues Deutschland: Spiel mit doppeltem Boden</a>

01.08.2005 |

Wahl 2005: Bündnis für Gentechnikfreie Regionen Oberrhein stellt Forderungen an Kandidaten

Das Bündnis für die Gentechnikfreie Region Mittlerer Oberrhein hat einen Forderungskatalog an die Kandidaten der Bundestagswahl aufgestellt: Diejenigen, die mit dem Einsatz der Gentechnik Geld erwirtschaften wollen, müssen für die ökonomischen Schäden ihrer Nachbarn aufkommen. Es soll einen freien Zugang zum Standortregister geben. Wer wissen will, wo sich Felder mit Gentech-Pflanzen befinden, muss dies ohne bürokratische Hürden frühzeitig in Erfahrung bringen können. Der Anbau genveränderter Pflanzen muss spätestens abgebrochen werden, wenn sich herausgestellt hat, dass für bestimmte Kulturen eine Koexistenz von gentechnisch veränderten mit konventionell und biologisch angebauten Pflanzen unmöglich ist.</p><p><a href="http://www.ka-news.de/karlsruhe/news.php4?show=pma2005729-154G">Karlsruhe news.de: Gentechnikfreie Regionen wollen Schutz</a></p><p><a href="http://vorort.bund.net/mittlerer-oberrhein/gfrforde.htm">Forderungskatalog der Gentechnikfreien Region Mittlerer Oberrhein</a>

01.08.2005 |

Rumänien: Wildwuchs auf dem Sojafeld

Eigentlich sollte in Deutschland in diesem Jahr zum ersten Mal auf größeren Flächen Gentech-Mais kommerziell gepflanzt werden, doch mancher Landwirt machte im Frühjahr angesichts der öffentlichen Proteste dann doch einen Rückzieher. Ganz anders dagegen gehen Bauern und Bevölkerung in Rumänien mit dem Saatgut aus dem Gen-Labor um: Dort säen Landwirte seit dem Jahr 2000 in großem Stil gentechnisch veränderte Soja aus. Der Anbau dieser Pflanzen gerät aber langsam außer Kontrolle.</p><p><a href="http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/402051/">Deutschlandfunk: Rumänien als El Dorado für den Gentech-Anbau</a>

30.07.2005 |

Australien: Gen-Pflanzen auf Schleichwegen

In Australien sind Bauern, Agrarverbände und Umweltschützer gleichermaßen alarmiert: In einer Lieferung konventionell angebauten Rapses für Japan wurden gentechnische Verunreinigungen gefunden.Bei dem genmanipulierten Raps handelt es sich um die Sorte Topas19/2 von Bayer CropScience. Der Gen-Raps ist in Australien nicht für den Verzehr zugelassen. Für die australischen Bauern entsteht daraus ein existenzielles Risiko.Australische Greenpeacer haben spontan auf den Fund reagiert: In weißen Anzügen mit dem Schriftzug Gentechnik-Kontrollteam statteten sie der Konzernzentrale in Melbourne einen Besuch ab. Und wurden für diese friedliche Aktion prompt verhaftet. Bayer CropScience war offenbar besorgter über die Kontaminierung des Unternehmens durch Umweltschützer als über die Kontaminierung australischer Äcker und Exporte mit verbotenem Gen-Raps.</p><p><a href="http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1009367">oekonews.de</a></p><p><a href="http://www.nd-online.de/funkprint.asp?AID=75334&IDC=3&DB=">Neues Deutschland: Australiens Landwirte besorgt über illegalen Gentech-Raps [22/07/2005]</a>

29.07.2005 |

Zum ersten Mal in Deutschland: Aufruf zu Zivilem Ungehorsam als Protestform gegen Gentech-Anbau in Brandenburg

Eine neue Form des Protestes: Die Kampagne "Gendreck weg!" kündigt für das Wochenende am 30./ 31. Juli an, dass sie einen Maisacker in der Nähe von Berlin verwüsten will. Bisher zerstörten Gen-Gegner Pflanzen heimlich, diesmal wird die Polizei zur Tat geladen. Michael Grolm hat die Straftat präzise geplant. Datum: Sonntag, 31. Juli, 14 Uhr. Treffpunkt: ein Zeltcamp in Strausberg, Brandenburg. Deckname: "Tanz in den Mais". Grolm wird zu Fuß aufbrechen und nach drei Kilometern zu seinem Ziel gelangen. Es ist ein 50 Hektar großes Maisfeld, mitten im Naturpark Märkische Schweiz. Er wird den Acker zerstören. "Befreien", sagt er, der noch Gleichgesinnte sucht.Grolm hat die Kampagne "Gendreck weg" initiiert. Der 33-jährige Agraringenieur kämpft gegen Pflanzen auf dem Acker, die gentechnisch verändert wurden. Dass jemand Genfelder verwüstet, ist nicht neu. Doch dass jemand die Sabotage in aller Öffentlichkeit plant - statt im Geheimen -, und Entschädigungszahlungen ankündigt - das ist schon sehr selten. Grolm sagt: "Ich will nicht kriminalisiert werden." Deshalb lädt er auch die Polizei ein, die Tat zu beobachten. Zudem will er kurz vorher eine Anzeige schalten, in der die Namen aller Beteiligten stehen.</p><p><a href="http://www.fr-aktuell.de/ressorts/frankfurt_und_hessen/frankfurt_und_hessen/?cnt=702485&">Frankfurter Rundschau: Blockaden (Kommentar, 22.07.2005)</a></p><p><a href="http://www.taz.de/pt/2005/07/23/a0089.nf/text">taz: Der "Tanz in den Mais" (24.07.2005)</a></p><p><a href="http://www.rbb-online.de/_/nachrichten/politik/beitrag_jsp/key=news2915645.html">RBB: Kritik des Landkreises an Gen-Maisaktion (27.07.2005)</a></p><p><a href="http://www.bund-brandenburg.de/seiten/presse_20050728_gendreck_aktion.html">Presseerklärung BUND Brandenburg: Gegen Gentechnik (28.07.2005)</a></p><p><a href="http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/aus_aller_welt/?cnt=705014&">Frankfurter Rundschau: Entschädigung schon ausgehandelt (28.07.2005)</a></p><p><a href="http://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Akt-News/6650.php">Sonnenseiten: Bürgerinitiative gegen Gen-Mais (29.07.2005)</a></p><p><a href="http://www.nordkurier.de/index.php?objekt=nk.nachrichten.uckermark&id=26785&NK_SID=cc95fde17bd39846ca50cf783cf5c999">Nordkurier: Auflagen zum Genmais-Protest (29.07.2005)</a></p><p><a href="http://www.gendreck-weg.de/">Bürgerinitiative Gen-Dreck-Weg</a>

28.07.2005 |

Großmolkerei stellt komplett auf gentechnikfreie Milch um

Als erste österreichische Molkerei hat die Niederösterreichische Molkerei (NÖM AG) ihre gesamten Frischmilch-Produkte auf "gentechnikfrei" umgestellt. Mit rund jährlich 100 Millionen Liter Frischmilch stellt die zweitgrößte Molkerei in Österreich etwa ein Drittel ihrer Milchprodukte um. Rund 2100 Landwirte sollen dazu eine gentechnikfreie Fütterung vornehmen.</p><p><a href="http://www.dlz-agrarmagazin.de/sro.php?redid=57618&SID=47aed9a5becdda2f623df3fa751e6dd3">dlz - Deutsche Landwirtschaftszeitung: Gentechnikfreie Milch</a></p><p><a href="http://www.greenpeace.de/themen/gentechnik/presseerklaerungen/artikel/greenpeace_milch_ohne_gentechnik_es_geht_doch/">Greenpeace: Milch ohne Gentechnik - es geht doch! - Müller-Milch soll auf Gen-Pflanzen als Futter verzichten</a></p><p><a href="http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=e&ressort=eo&id=497203"> Die Presse (Österreich): Milchwirtschaft - gentechnikfrei zu höheren Preisen?</a>

25.07.2005 |

CDU kündigt Gentechnik Wende an: "Persilschein" für Industrie bei der Haftung?

Die Union will bei einem Wahlsieg in den ersten 100 Tagen ihrer Regierung das Gentechnikgesetz von Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) in entscheidenden Punkten revidieren. Nach dem in diesem Jahr in Kraft getretenen Gentechnikgesetz müssen Genbauern auch für unbeabsichtigte Genveränderungen auf konventionell bewirtschafteten Nachbarfeldern haften."Wir werden deshalb dafür sorgen, dass Landwirte beim GVO-Anbau nur haften, wenn sie die Regeln guter fachlicher Praxis nicht beachtet haben," kündigte CSU-Agrarfrau Gerda Hasselfeldt an. Was Gerda Hasselfeldt und das Handelsblatt verschweigen: Nach Vorstellungen der CDU&CSU soll die Regeln für die gute fachlichen Praxis die Industrie selbst festlegen. </p><p><a href="http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200013,300327,932008/SH/0/depot/0/Union_k%FCndigt_Gentechnik-Wende_an.html">Das Handelsblatt: Union kündigt Gentechnik Wende an</a>

22.07.2005 |

Blockade des Landhandels

Wie schwer es manchmal ist, ohne transgene Organismen auszukommen, zeigt der Weg zu Deutschlands erster gentechnikfrei erzeugter, konventioneller Milch. Dazu brauchen herkömmliche Landwirte gentechnik-freies Sojaschrot, wie es bis heute in Nord-Brasilien angebaut wird.Bauern berichten, dass spontane Zusagen des Landhandels, die gewünschte Ware prompt zu liefern, in den folgenden Gesprächen stets zurückgezogen wurden. Die Union kündigte indessen an, die Gentechnik im Falle eines Wahlsieges kräftig zu fördern.</p><p><a href="http://www.fr-aktuell.de/_inc/_globals/print.php?client=fr&ref=ressorts/frankfurt_und_hessen/frankfurt_und_hessen/?sid=edf0c47d19cc05c7f4f7cbd307a97ab2&cnt=702485">Frankfurter Rundschau: Blockade</a>

19.07.2005 |

Patentrechte in der Biotechnologie und Gentechnik

Die Europäische Kommission hat dem Rat der Europäischen Union und dem Europäischen Parlament den zweiten Bericht über die Entwicklung und die Auswirkungen des Patentrechts im Bereich der Biotechnologie und der Gentechnik vorgelegt. Er befasst sich vornehmlich mit der Patentierung von Gensequenzen und der Patentierbarkeit von Erfindungen mit Stammzellen. Darüber hinaus geht der Bericht auf den Stand der Umsetzung der Richtlinie ein.</p><p><a href="http://www.eu-kommission.de/html/presse/pressemeldung.asp?meldung=5762">EU-Kommission: Presseerklärung</a>

18.07.2005 |

Schleswig-Holsteins neue Gene

Schleswig-Holsteins Agrar-Minister Christian von Boetticher (CDU) plant, durch Pflanzen mit verändertem Erbgut der Landwirtschaft Perspektiven zu eröffnen. Ob die Bauern im gentechnikfreien Bundesland das wollen, oder nicht.Bei einem Treffen mit seinen Amtskollegen Hans-Heinrich Ehlen, Niedersachsen und Tilmann Backhaus, Mecklenburg-Vorpommern, wurde von Boetticher deutlich: "Die Gentechnik gilt als eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Ihr Innovationspotenzial eröffnet vielfältige Perspektiven auch für die Landwirtschaft."Nicht vielfältig, sondern ganz eindeutig wäre die Perspektive zumindest für eine Gruppe von Landwirten: "Das ist eine Bedrohung des gesamten Ökolandbaus", sagt Carola Ketelhodt, Landesgeschäftsführerin des Verbandes Bioland.</p><p><a href="http://www.taz.de/pt/2005/07/18/a0268.nf/textdruck">taz: Die Kosten tragen die konventionellen Bauern</a>

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