14.04.2020 |

Schweiz genehmigt Freisetzung von Gentech-Mais

Forscherinnen spannen Schutznetze über die "Protected Site" in der Schweiz. Foto: Agroscope Forscherinnen spannen Schutznetze über die "Protected Site" in der Schweiz. Foto: Agroscope

Die Universität Zürich darf im Mai gentechnisch veränderten Mais auf den Versuchsfeldern der Forschungsanstalt Agroscope im zürcherischen Reckenholz aussäen. Das Bundesamt für Umwelt hat den umstrittenen Freisetzungsversuch mit Auflagen genehmigt. Kritiker monieren, dass der mit staatlichen Geldern unterstützte Versuch für die Schweizer Landwirtschaft keine Bedeutung habe.

Wissenschaftler des Instituts für Pflanzen- und Mikrobiologie der Universität Zürich haben in eine Maislinie das Gen Lr 34 aus Weizen eingefügt. Dieses Gen soll den Mais gegen mehrere Pilzkrankheiten resistent machen. Auch in Gerste haben die Wissenschaftler das Weizengen bereits eingebaut. Den Versuchsanbau der gentechnisch veränderten (gv) Gerste hatte das Bundesamt für Umwelt (BAFU) bereits vergangenen Sommer genehmigt. Beim gv-Mais dauerte das Verfahren etwas länger. Imkerverbände hatten eingewandt, dass der Pollen des Maises ihren Honig verunreinigen könnte und dieser dadurch unverkäuflich würde. Das BAFU entschied daraufhin, dass die Blütenstände des Maises in allen drei Versuchsjahren entfernt werden müssen, so dass sich kein Pollen entwickeln kann.

Die Schweizer Allianz Gentechfrei (SAG) kritisiert, dass die Schweizer Landwirtschaft von derartigen Versuchen nicht profitiere. „Weder die für den Versuch gewählte Modellsorte noch ein Teil der zu testenden Pilzkrankheiten sind relevant für die Schweiz“, schreibt die SAG. Zudem sei in Europa die Akzeptanz von gv-Pflanzen gering und ihr Marktpotenzial sehr niedrig. „Von den Ergebnissen profitiert daher nicht die Allgemeinheit, sondern hauptsächlich das gesuchstellende Forschungsteam und seine Partner, die ein Patent auf das bei dem Versuch verwendete Gen besitzen.“ Der Betrieb des für die Anbauversuche vorgesehenen und speziell geschützten Geländes koste den Bund jährlich 750.000 Franken. Diese für den Versuch aufgewendeten Gelder würden sinnvoller in die Förderung nachhaltiger agrarökologischer Ansätze investiert, argumentiert die SAG. [lf]

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