28.09.2016 |

Keine Gentechnik in Proben deutscher Rapssaat

Raps Samen Rapssamen sind klein und leicht - gehen beim Transport auch leicht verloren (Foto: Gwendolyn Stansbury, creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0)

Raps-Saatgut in Deutschland ist offenbar weiterhin gentechnikfrei. Das habe die Überprüfung von zehn Prozent der Saatgutchargen der Saison 2016 ergeben, teilten Greenpeace und Bioland mit. Die zuständigen Behörden der Bundesländer konnten zum vierten Mal in Folge keine Verunreinigungen feststellen. Sie hatten dieses Jahr 301 Saatgutproben untersucht.
„Das Monitoring der Länder bewährt sich als Kontrollinstrument für die Saatguthersteller“, sagte Jan Plagge, Präsident von Bioland. Gleichzeitig warnten Bioland und Greenpeace vor der Gefahr durch neue Methoden zur gentechnischen Veränderung von Nutzpflanzen wie etwa CRISPR/Cas und ODM (Oligonukleotid-gesteuerte Mutagenese). Diese seien in der Pflanze oft nicht nachweisbar. Nach der aktuellen Rechtslage müssen gentechnisch veränderte Produkte gekennzeichnet und auf ihre Sicherheit geprüft werden.
„Die Ergebnisse der Saatgutuntersuchungen sind erfreulich und zeigen, dass Nulltoleranz für Gentechnik im Saatgut möglich ist“, meinte auch Dirk Zimmermann, Gentechnikexperte von Greenpeace. Er befürchtet jedoch, dass neue Großkonzerne im Saatgutgeschäft Druck auf die Politik ausüben werden, um die Nulltoleranzstrategie beim Saatgut aufzuweichen und neue Gentechnik-Methoden ohne Regulierung einzuführen.
Nach Auskunft von Bioland untersuchen die Länderbehörden seit fünf Jahren zehn Prozent der Rapschargen, die in den Handel kommen. „Wichtig ist, die Proben so frühzeitig zu untersuchen, dass der Raps noch vor der Aussaat zurückgerufen werden kann“, erläuterte Bioland-Sprecher Gerald Wehde. Da ein solcher Rückruf für die Händler das Risiko birgt, dass sie eine ganze Charge Rapssaat verlieren, sei das Monitoring ein wirksames Erziehungsinstrument, so Wehde.
Die Agro-Gentechnik ist eine Risikotechnik. Einmal freigesetzt können manipulierte Organismen nicht wieder aus der Umwelt zurückgeholt werden und landen in der Nahrungskette, warnten Greenpeace und Bioland. Und als Futtermittelimport ist gentechnisch veränderter Raps ja bereits in Deutschland unterwegs: „Alles, was vom Lkw fällt, ist ein Problem“, sagte Wehde. Denn welche Folgen gentechnisch veränderte Pflanzen langfristig für Menschen und Ökosystem haben, weiß bisher niemand. [vef]

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