28.10.2011 |

Kaum Chance für Kommissions-Vorschlag über nationale Anbauverbote

Portrait von John Dalli John Dalli (Malta), EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz ist zuständig in Sachen Gentechnik; Quelle: EU-Kommission

Die Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten will nicht selbst über den Anbau gentechnisch veränderter Organismen (GVO) auf ihrem Territorium entscheiden. "Unser Vorschlag hat keine Mehrheit im Rat", sagte Ladislav Miko, Generaldirektor für Verbraucherschutz und Gesundheit der Kommission, am Freitag. Die Kommission stellte zwei Evaluierungen der gegenwärtigen Gentechnikgesetzgebung vor. Sie bestätigten ihre Vorschläge, sagte EU Kommissar John Dalli. Die bereits im März veröffentlichten Evaluierungen konstatieren jedenfalls, dass die gegenwärtige Gesetzgebung nicht funktioniere.

28.10.2011 |

Landkreis Harz tritt als Mitglied bei Gentechnik-Lobby-Verein aus

Austritt des Harzkreises aus Verein InnoPlanta e.V. Austritt des Harzkreises aus Verein InnoPlanta e.V. (IGHZ)

Der Kreistag hat gestern mit großer Mehrheit für den Austritt des Harzkreises aus dem Verein InnoPlanta e.V. gestimmt. Der Verein setzt sich für die Akzeptanzförderung von Agro-Gentechnik und die Vernetzung aller Beteiligten ein. Ein großer Erfolg für die Interessensgemeinschaft Gentechnikfreie Landwirtschaft im Harzkreis (IGHZ), die im Vorfeld Briefe an die Kreisräte geschickt hatte. Denn die Mitgliedschaft des Landkreises in einem Lobbyverein für Agro-Gentechnik, die nach wie vor vom Großteil der Bevölkerung abgelehnt wird, ist nicht nachvollziehbar. "Der Landkreis ist als staatliche Behörde dem Gemeinwohl verpflichtet", so die Sprecherin der Interessensgemeinschaft Janett Rehmann. "Mit dem Austritt ist es dem Landkreis erstmals möglich, auch biologische oder traditionelle, in jedem Fall aber gentechnikfreie Landwirtschaft wenigstens gleichberechtigt zu unterstützen", so Rehmann.

28.10.2011 |

Alb-Donau-Kreis gegen Gentechnik

Alb-Donau-Kreis Der Alb-Donau-Kreis ist eine von 32 gentechnikfreien Regionen/ Initiativen in Baden-Württemberg.

Der Kreistag vom Alb-Donau-Kreis hat sich mit klarer Mehrheit für eine gentechnikfreie Anbauregion ausgesprochen. Die Verwendung von gentechnisch verändertem Saatgut ist somit nicht gestattet und auf Lebensmittel mit Gentechnik wird verzichtet. Für die Initiatoren des Beschlusses ist dies „ein klares politisches Signal“. Der Kreis verfügt lediglich über 13,4 Hektar verpachtete Landfläche. Städte und Gemeinden sind aufgerufen, in gleicher Weise zu handeln. Darüber hinaus dürfen gentechnisch veränderte Lebensmittel in den kreiseignen Kliniken, Pflegeheimen, Schulen und Kindergärten nicht mehr verwendet werden. Ein „weiterer Meilenstein“ für eine gentechnikfreie Region (um) Ulm. Derzeit existieren 208 gentechnikfreie Regionen/Initiativen mit einer landwirtschaftlichen Fläche von mehr als 1 Mio. Hektar.

27.10.2011 |

Berlin: Erste Video-World-Filiale ohne Gentech-Snacks

Video World = Gen-World "Gute Filme - Schlechte Snacks": Greenpeace entdeckt Snacks mit Gentechnik bei Video World. Foto: Greenpeace Berlin

Die Greenpeace-Kampagne „Gute Filme – schlechte Snacks“ zeigt einen ersten Erfolg. Die Video-World-Filiale in der Torstraße in Berlin-Mitte wird ihre Snacks mit gentechnisch veränderten Zutaten aussortieren. "Grundsätzlich überlasse ich dem Kunden die Wahl, welche Produkte er kaufen möchte. Jedoch nehmen wir Süßigkeiten, die gentechnisch veränderte Zutaten enthalten, aus dem Sortiment. Denn die negativen Auswirkungen auf die Umwelt und die unerforschten Risiken für die Gesundheit der Verbraucher finde ich persönlich sehr bedenklich“, so Geschäftsinhaber Royko Kühn gegenüber Greenpeace.
In 26 von 36 Berliner Video-World-Filialen hatte die Greenpeace-Gruppe Chips und Schoko-Snacks mit Gentechnik-Kennzeichnung gefunden. Die Produkte aus den USA müssen dort nicht gekennzeichnet sein, obwohl sie aus gentechnisch veränderter Soja, Zuckerrüben oder Mais hergestellt wurden. In der EU ist eine Kennzeichnung auch für Import-Produkte gesetzlich vorgeschrieben. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten genau darauf achten, welche Snacks sie sich für den Abend vor dem Fernseher aussuchen.

25.10.2011 |

Imker haben Grund zum Feiern

Imker auf Demonstration Planet Diversity Imker sorgen sich um ihr Naturprodukt, den Honig.

Dem Imker Karl Heinz Bablok wird der Sepp-Daxenberger-Preis verliehen. Bablok war in einem Prozess um Gentechnik-Pollen im Honig bis vor den Europäischen Gerichtshof gezogen. Anfang September entschieden die Richter, dass gentechnisch veränderter Pollen im Honig eine Lebensmittelzulassung braucht. Bablok hatte Gentech-Pollen in seinem Honig gefunden und seine gesamte Ernte daraufhin vernichtet, weil der Pollen als Lebensmittel keine Zulassung hat. Mit dem Preis ehren die bayerischen Grünen, in Gedenken an den verstorbenen Grünen-Politiker Sepp Daxenberger, Menschen oder Organisationen, die sich für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen einsetzen.
Am Wochenende feierte das Imker-Bündnis Mellifera, das die Klage unterstützt hatte, zusammen mit Imkern aus der Region den Erfolg vor Gericht.

19.10.2011 |

Import-Honig mit Gentechnik verunreinigt

Pollen nah Pollen können mit Gentechnik verunreinigt sein.

Bei einer Sonderkontrollaktion der Behörden von Honig in Baden-Württemberg wurde in mehreren Proben gentechnisch veränderter Pollen gefunden, der in der EU als Lebensmittel nicht zugelassen ist. In zwei Fällen handelt es sich um Rapshonig aus Kanada, ein Honig stammt aus einem Nicht-EU-Staat ohne Herkunftsangabe. Verbraucherschutzminister Alexander Bonde appelliert an die Eigenverantwortung von Hersteller und Handel und bezeichnet die Funde als inakzeptabel. Nach dem Urteil des EuGH von Anfang September ist klar, dass Honig mit nicht-zugelassenen gentechnisch veränderten Pollen vom Markt genommen werden müsse. Minister Bonde kündigte an, das Sonderuntersuchungsprogramm weiterzuführen.
Auch in Thüringen wurde ein Raps-Honig aus Kanada entdeckt, der mit Gentechnik verunreinigt war. Die Proben einheimischer Honige in beiden Bundesländern wiesen keine Spuren von Gentechnik auf.
80% des in Deutschland konsumierten Honigs wird importiert. Raps-Honig ist besonders von Verunreinigungen betroffen, weil sich der Raps-Pollen leicht verbreitet. In Kanada wachsen auf 94% der Raps-Anbau-Flächen gentechnisch veränderte Sorten.

18.10.2011 |

Landkreis Harz soll Standort für Biotechnologie werden

Harz Landschaft Gentechnik-Standort Harz? (Photo:Didi01/pixelio.de)

Dass der Landkreis Harz Mitglied im Gentechnik-Lobby-Verein Innoplanta ist, gefällt der SPD-Fraktion im Kreistag nicht. Der Antrag auf Austritt aus dem Verein wurde im Kreisausschuss jedoch abgelehnt. Für SPD, Die Linke und die Grünen ist ein Beitrag von 200,- Euro jährlich nicht vertretbar, weil Agro-Gentechnik in der Bevölkerung umstritten ist und der Verein sich die Förderung der Pflanzenbiotechnologie auf die Fahnen geschrieben hat. CDU- und FDP-Vertreter versprechen sich hingegen Vorteile für die Region, die ein Standort für Biotechnologie werden könnte. Die endgültige Entscheidung wird am 26. Oktober im Kreistag getroffen.

13.10.2011 |

Ulm: 20.000 Unterschriften gegen Gentechnik

Demo gegen Gentechnik in Ulm Aktion gegen Gentechnik in Ulm (genfrei-ulm)

Das Bündnis für eine gentechnikfreie Region (um) Ulm arbeitet sehr erfolgreich und hat seit seiner Gründung vor drei Jahren über 20.000 Unterschriften gesammelt. Die Menschen sprechen sich damit gegen Gentechnik in Lebensmitteln und auf dem Acker aus. Gestern haben Mitglieder des Bündnisses ihre Forderungen im Rahmen einer Aktion auf dem Münsterplatz an die Politiker weitergegeben. Sie fühlen sich bestärkt durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das im November letzten Jahres klargemacht hat, dass Menschen und Umwelt vor den Risiken der Gentechnik geschützt werden müssen.

06.10.2011 |

Eberswalde: 140 Menschen speisten an gentechnikfreier Tafel

Gentechnikfreies Barnim Genuss und Information: Gentechnikfreie Tafel in Eberswalde. Foto: Willi Lehnert/ Slowfood Barnim-Oderland

Der Einladung zum Eberswalder Dankmahl waren 140 Menschen gefolgt und speisten am Sonntag bei sommerlichen Temperaturen vor der Maria-Magdalenen-Kirche. Die Initiative gentechnikanbaufreie Region südlicher Barnim und Slow-Food hatten zu der Tafelrunde eingeladen und nutzten den Anlass, um über ihre Ziele zu informieren: eine Landwirtschaft ohne Gentechnik und Pestizide. Das nütze auch den Bienen, so Günther Jesse, Imker und Sprecher der gentechnikfreien Initiative. Koordinatorin Josephine Löwenstein rief dazu auf, gentechnikfrei, regional und saisonal einzukaufen. Dies schaffe Respekt gegenüber denjenigen, die mit ihrer mühevollen Arbeit die Lebensmittel herstellen.

05.10.2011 |

Hessens Imker haben kein Problem mit Gentechnik

Imker bei der Arbeit, Waben Die Arbeit der Imker ist wichtig für den Ackerbau. (Foto: Infodienst Gentechnik)

Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshof in Sachen Pollen-Verunreinigungen machen sich Hessens Imker keine Sorgen um ihren Honig. Denn es gibt keinerlei Gentechnik-Anbau in dem Bundesland. Der Biohandel sieht sogar Wettbewerbsvorteile gegenüber dem konventionellen Handel, der den Honig oft aus Ländern importiert, in denen gentechnisch veränderte Pflanzen wachsen. Dort können Imker nur schwer kontrollieren, ob die Bienen auch gentechnisch veränderte Pollen sammeln. Enthält der Honig Gentech-Pollen, der in der EU als Lebensmittel nicht zugelassen ist, darf der Honig hierzulande nicht verkauft werden.

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