17.01.2012 | permalink
Der Countdown läuft! Am Samstag in Berlin heißt es wieder "Wir haben es satt!", wenn Tausende gegen die Agrapolitik der Bundesregierung demonstrieren, während Politik und Agrarlobby sich bei der Grünen Woche feiern.
Um möglichst viele Menschen für die Demonstration zu mobilisieren, hat sich nun eine vier Tonnen schwere Skulptur auf den Weg gemacht. Initiator ist der Künstler und Biobauer Stephan Kreppold, der die industrielle Landwirtschaft satt hat. Aber auch Verbraucherinnen und Verbraucher nimmt Kreppold in die Plicht: Die Gabel seines Kunstwerkes soll auf die Verantwortung des Einkaufverhaltens aufmerksam machen. Bis Freitag ist die Skulptur noch in Norddeutschland (Kassel, Hannover, Braunschweig) unterwegs und soll am Samstag vor dem Kanzleramt enthüllt werden
09.01.2012 | permalink
Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Integrierter Landbau e.V. in Rheinhessen und der Pfalz (AGIL), Christian Kussel, will gemeinsam mit weiteren Landwirten der Region den heimischen Soja-Anbau vorantreiben, um Schrot in garantiert gentechnikfreier Qualität beziehen zu können. In der Schweinemast kann trotz Fütterung mit hofeigenem Getreide und Körnerleguminosen nicht gänzlich auf Sojaschrot verzichtet werden. Derzeit muss Sojaschrot über externe Händler bezogen werden und verteuert damit das Futter. Eine echte Garantie auf Gentechnikfreiheit, die bei ihrer Produktion gefordert ist, sieht der Landwirt bei zugekauftem Sojaschrot nicht. In Bayern ist die Produktion von garantiert gentechnikfreiem Sojaöl geplant. In den letzten Jahren ist der Soja-Anbau in Süddeutschland deutlich angestiegen.
02.01.2012 | permalink
Im neuen Jahr liegt der Vorsitz der Agrarministerkonferenz beim Land Baden-Württemberg. Leiter der Konferenz ist damit der baden-württembergische Agrarminister Alexander Bonde (Grüne). In Sachen Gentechnik will sich Bonde für die Interessen der Verbraucher einsetzen und die gentechnikfreie Landwirtschaft fördern. Dazu soll das „Qualitätszeichen Baden-Württemberg“ um den gentechnikfreien Standard erweitert werden, sagte Bonde in einem Interview mit der Badischen Zeitung. Bundesweit gibt es bereits das einheitliche „Ohne Gentechnik“-Siegel. Bonde will sich außerdem dafür stark machen, dass die einzelnen Bundesländer die Möglichkeit bekommen, gentechnikfreie Landwirtschaft rechtlich abzusichern. Auch die Umstellung auf Bio-Anbau in der Region will Bonde unterstützen, da die Nachfrage der Verbraucher nach wie vor das Angebot übersteigt.
22.12.2011 | permalink
Die Stadt Bebra lehnt gentechnisch veränderte Organismen auf ihren landwirtschaftlichen Flächen ab. Dies beschloss das Parlament einstimmig. Pachtverträge sollen Gentechnikfreiheit garantieren und andere Landbesitzer dazu aufgefordert werden, auf gentechnisch verändertes Saatgut zu verzichten. Von der Regelung sind 34 Hektar Ackerland und 75 Hektar Grünland betroffen. Da Lebensmittel jedoch nicht komplett ohne Gentechnik hergestellt seien, wollte die Stadt sich nicht gentechnikfrei erklären.
19.12.2011 | permalink
Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) ruft Verbraucherinnen und Verbraucher dazu auf, das Weihnachtsessen gentechnikfrei zu gestalten. Zwar gebe es in Bayern keinen Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen, für das Futtermittel werden aber noch immer Gentech-Pflanzen importiert. Dabei ist der Anbau wegen der massiven Anwendung von Ackergiften in Südamerika höchst umstritten. Der BN empfiehlt daher Lebensmittel, die das Label „Ohne Gentechnik“ tragen. Dabei ist garantiert, dass die Tiere gentechnikfrei gefüttert werden.
Die Bayerische Staatsregierung fordert der BN auf, endlich dem Europäischen Netzwerk gentechnikfreie Regionen beizutreten. „Dies ist überfällig, und es ist höchst bedauerlich, dass Ministerpräsident Horst Seehofer seinen Worten vom gentechnikfreien Bayern nicht einmal diese kleine Tat folgen lässt“, so der BN-Landesvorsitzende Hubert Weiger.
09.12.2011 | permalink
Die Landwirtschaftliche Lehranstalten (LLA) in Triesdorf haben Anweisung von oben bekommen. Bezirkstagspräsident Richard Bartsch (CSU) entschied nun, dass die Tiere in den Lehranstalten ausschließlich gentechnikfreie Futtermittel bekommen. Ursprünglich hatten SPD und Grüne im mittelfränkischen Bezirkstag einen Antrag gestellt, die Lehranstalt gentechnikfrei zu betreiben, um mit gutem Beispiel voranzugehen. Eine Fütterung mit importierten Gentech-Pflanzen spricht außerdem gegen den Aktionsplan „Heimische Eiweißfuttermittel„ des bayerischen Landwirtschaftsministers Brunner. Der Leiter der Triesdorfer Tierhaltungsschule reagierte mit Unverständnis auf das Anliegen und verwies auf die höheren Kosten für gentechnikfreie Fütterung. Nach der Entscheidung Richard Bartschs müssen die Lehranstalten nun umschwenken und die Mehrkosten selbst tragen.
05.12.2011 | permalink
Die renommierte Triesdorfer Landwirtschaftliche Lehranstalt setzt wider der Meinung des zuständigen bayerischen Ministers auf Gentechnik. Sie lehnt es unter anderem aus Kostengründen strikt ab Kühe, Schweine, Schafe und Hühner ausschließlich mit gentechnikfreier Soja zu füttern. Der Landwirtschaftsminister Helmut Brunner hingegen engagiert sich vehement für ein gentechnikfreies Bayern und hat ein Aktionsprogramm „Heimische Eiweißfuttermittel“, garantiert ohne Gentechnik, ins Leben gerufen. Die Entscheidung der Lehranstalt ist von großer Bedeutung, denn Jahr für Jahr besuchen 3000 Schüler und Studenten die Einrichtung. Sie besitzt eine besondere Vorbildfunktion sowohl für den Landwirt als auch für den Verbraucher. Das Agrarministerium in München scheint jedoch laut Aussagen ihres Sprechers keinen Einfluss auf die Lehranstalt zu haben. Vielleicht kommt die Lehranstalt ja auch von alleine zur Vernunft. Denn Studien belegen, dass gentechnikfreie Soja ihren geringen Mehrpreis durch die bessere Nährstoffverwertung mehr als ausgleicht.
17.11.2011 | permalink
Der Landkreis Augsburg bekennt sich zur Gentechnikfreiheit. Der Kreistag Augsburg hat am 14.11.11 beschlossen, in den kreiseigenen Einrichtungen (Kantine des Landratsamts, Jugendhaus etc.). vorrangig gentechnikfreie Lebensmittel einzusetzen. Langfristig soll zusammen mit der Stadt Augsburg auch das Zentralklinikum einbezogen werden. Die Gemeinden werden gebeten, für ihre Einrichtungen vergleichbare Maßnahmen zu treffen. Bei der Kreistags-Sitzung wurden außerdem die Futtermittel-Problematik sowie die Bedeutung regionaler Produktion diskutiert. Mitglieder des Bündnisses für eine gentechnikfreie Region Augsburg Stadt und Land betonten, dass bereits 43 von 46 Gemeinden den Beschluß gefaßt haben, auf ihren Flächen in Kommunalbesitz keinen Einsatz von Gentechnik zuzulassen.
14.11.2011 | permalink
Die Stadt Graz möchte die Arbeit gegen Gentechnik ausbauen. Bereits vor fünf Jahren wurde die Stadt zur gentechnikfreien Zone erklärt. Damit wurde festgelegt, dass keine gentechnisch veränderten Pflanzen auf stadteigenen Flächen wachsen sollen. Der Gemeinderat hat nun beschlossen, im Engagement der Stadt einen Schritt weiterzugehen. Künftig sollen für die Bürgerinnen und Bürger Informationskampagnen zum Thema Agro-Gentechnik, Gesundheit und Menschenrechte gestartet werden. Bei der Vergabe von Forschungsgeldern soll kein Geld in die Gentechnikforschung fließen, sondern in zukunftsfähige ökologische Landwirtschaftsformen. Außerdem soll künftig in eigenen Wirkungsbereichen ausschließlich biologische, gentechnikfreie und fair gehandelte Ware verwendet werden. Die Stadt möchte sich des Weiteren an Schulen engagieren und Informationseinheiten zum Thema anbieten. Auch der Sprachgebrauch der Stadt Graz soll sich ändern: Statt von Bio-Sprit soll künftig nur noch von Agro-Treibstoff die Rede sein.
01.11.2011 | permalink
Nach den vorliegenden Ergebnissen der Bundesländer sind im Hebst 2011 keine Verunreinigungen durch Gentechnik beim Rapssaatgut in Deutschland nachgewiesen worden. Dies ist eine Bestätigung für die Machbarkeit der Reinhaltung des Saatgutes. Die Gentechnik-Industrie behauptet seit Jahren, Gentechnik-Verunreinigungen seien im globalen Markt nicht vermeidbar. Daher drängt sie darauf, die bestehende Nulltoleranz aufzuweichen. Denn die Reinheit des Saatgutes ist in deutschem und europäischem Recht vorgeschrieben. Gentechnikkritiker vermuten in der Forderung der Industrie eine Taktik, um die Gentechnik durch die Hintertür einzuführen. Gerade bei Raps, der sehr leicht auskreuzt, müssen umfassende Kontrollen erfolgen, damit sich der Saatgutskandal aus dem Jahr 2007 nicht wiederholt. Damals wurde in Deutschland Saatgut verkauft, das mit nicht zugelassenem Gentechnik-Raps verunreinigt war. Der beste Schutz vor Verunreinigung bietet der Anbauverzicht von Gentechnik-Raps. Derzeit existiert EU-weit keine einzige Anbau-Zulassung für Gentechnik-Raps.