02.07.2010 |

Vielfalt statt Einfalt - in der Politik leider nicht!

Veranstaltung; Vielfalt statt Einfalt Quelle: Alb-Gold; Gentechnik liefert keinen Beitrag zur Vielfalt!

Bei der Großveranstaltung zum Thema Gentechnik in Lebensmitteln des Teigwarenherstellers Alb-Gold unterstrich die Politik ihr Desinteresse. Trotz Einladung ist kein einziger politischer Vertreter zur sehr gut besuchten Veranstaltung erschienen. Firmenchef Klaus Freidler kritisierte Politik und Medien, zu wenig Informationen zur Agro-Gentechnik zu liefern. Alb-Gold ist seit Jahren beim Thema Gentechnik in Lebensmitteln aktiv und organisiert regelmäßig dazu Informationsveranstaltungen. Die Firma möchte so ihrer Verantwortung als Lebensmittelhersteller für gesunde Nahrungsmittel Rechnung tragen. Ehrengast Dr. Vandana Shiva, Nobelpreisträgerin aus Indien, betonte die dramatischen Entwicklungen in Indien aufgrund des Anbaus von Gentechnik-Pflanzen. Innerhalb von nur acht Jahren sind durch den massiven Anbau von Gentechnik-Baumwolle inzwischen beinahe alle 1.500 unterschiedlichen heimischen Baumwollarten verdrängt worden. Die steigenden Saatgut- und Pflanzenschutzmittelpreise drängen die Gentechnik-Bauern in den Ruin und appellierte einmal mehr an Vielfalt statt Einfalt.

01.07.2010 |

Saatgut-Skandal: Landwirt bleibt auf Kosten sitzen

Mais im September In Deutschland gibt es viel Protest gegen den Gentechnik-Mais-Anbau.

Ein Fall aus Baden-Württemberg zeigt die Folgen des Saatgutskandals für einen betroffenen Landwirt. Er hatte das mit Gentechnik verunreinigte Mais-Saatgut im Frühjahr ausgesät und musste nun 32,5 Hektar seines Anbaus umbrechen, wie vom Landwirtschaftsministerium angeordnet. Der Landwirt betreibt eine Biogasanlage und ist auf die Mais-Ernte angewiesen. Um nicht einen Ertragsverlust von umgerechnet 50 000 Euro hinnehmen zu müssen, hat er erneut Mais ausgesät - mit dem Risiko, dass der Mais nicht mehr rechtzeitig reift. Ob der Hersteller für den Schaden aufkommt, der auch anderen Landwirten durch die Verunreinigung entsteht, ist noch nicht geklärt.

24.06.2010 |

Saatgut-Skandal: Strafanzeige gegen Landesregierung

Mais Saatgut Maissaatgut Foto: SaveOurSeeds

Heute wurde Strafanzeige gegen die niedersächsische Landesregierung erstellt. Der Grund: Die Landesregierung hat nicht unverzüglich gehandelt, um Verstöße gegen das Gentechnikrecht zu verhindern. Das Umweltministerium hat Berichte von Saatgutverunreinigungen über Wochen nicht bearbeitet und hat so dazu beigetragen, dass Ernteausfälle von über 1,3 Millionen Euro zu beklagen wären. Die Aktion "GEN-Klage", die Grünen sowie das Umweltinstitut München wollen mit ihrer Strafanzeige die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. "Auch kleine Spuren von Gentechnik führen zu einer erheblichen Gefahr der unkontrollierten Ausbreitung und der Beeinträchtigung einer gentechnikfreien Landwirtschaft und Imkerei", sagte Christiane Lüst vom internationalen Netzwerk "GEN-Klage".

17.06.2010 |

Weitere Großhändler nehmen Gentechnik-Öle aus ihrem Sortiment

Sedina-Dosen Die grünen Sedina-Dosen enthalten Gentechnik-Speiseöl, die blauen Dosen enthalten gentechnikfreies.

Beim Kampf gegen Gentechnik in Lebensmitteln konnte Greenpeace in München einen weiteren Erfolg verzeichnen: Die Unternehmensgruppe GV-Partner hat das gentechnisch veränderte Pflanzenöl der Marke Sedina aus ihrem Sortiment genommen und will in Zukunft generell auf Lebensmittel mit gentechnisch veränderten Zutaten verzichten. GV-Partner ist die nach eigenen Angaben die umsatzstärkste Gruppe von Zustellgroßhändlern Deutschlands. Doch noch immer setzen die Großhändler Hamberger Großmarkt und die Medifood Handels GmbH auf Gentechnik-Öl. Verbrauchern wird damit meist unbemerkt Gentechnik im Essen untergejubelt. Denn oft kennzeichnen Gastronomen ihre Speisen nicht wie vorgesehen auf der Speisekarte, wenn Gentechnik-Öl eingesetzt wird. Dabei riskieren Sie jedoch Geldstrafen bis zu 50.000 Euro.

14.06.2010 |

US-Gentechnik-Produkt ohne Kennzeichnung in München verkauft

Pancake Mix Pancake Mix (Foto: Umweltinstitut München)

Das Umweltinstitut München hat illegale Gentechnik-Produkte in einem bekannten Münchener Feinkostgeschäft gefunden. In Proben wurden sieben verschiedene Gentechnik-Mais-Sorten in einem Produkt Namens "Pancake Mix" gefunden. Ähnlich den vor knapp drei Wochen von Greenpeace entdeckten Schokoladen-Riegeln war auch die Verpackung des Pancake Mix aus den USA importiert und nicht gekennzeichnet. Der überwiegende Teil der in den USA angebauten Soja- und Mais-Pflanzen sind gentechnisch verändert. Die Gentechnik-Pflanzen werden dort auch zu Lebensmitteln verarbeitet und müssen nicht gekennzeichnet werden. In der EU hingegen sind Importeure dazu verpflichtet, importierte Gentechnik-Produkte zu kennzeichnen, sonst riskieren sie hohe Geld-Strafen. Das Feinkostgeschäft Käfer, bei dem das Produkt nun gefunden wurde, wirbt mit der besonderen Qualität seiner Produkte sowie mit Gentechnikfreiheit. Das Umweltinstitut rät dem Unternehmen, besonders bei US-Produkten genauer hinzuschauen. Ahnungslosen Kunden werden sonst ungekennzeichnete Gentechnik-Produkte teuer verkauft.

11.06.2010 |

Niedersachsen: Agro-Gentechnik bei diesjährigen DLG-Feldtagen

Bei den diesjährigen DLG-Feldtagen steht die Agro-Gentechnik thematisch im Fokus. Es wird während der Feldtage vom 15. bis 17. Juni ein Themenzentrum "Grüne Gentechnik" geben, um eine "Grundlage für eine umfassende Meinungsbildung" zu schaffen. Meinungsbildner sind dabei alle Akteure der Agro-Gentechnik, eine kritische Stimme kann man bei den Namen nicht finden. Am 16. Juni findet zusätzlich eine Forumsveranstaltung mit dem Titel: "Grüne Gentechnik – was Landwirte und Verbraucher erwarten können!" statt. Mit Fachleuten wie Dr. Elke Duwenig von der BASF Plant Science, Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel von der Universität Gießen und Prof. Dr. Andreas Schier von der Fachhochschule Nürtingen, beides Befürworter der Agro-Gentechnik und Leiter bzw. ehemaliger Leiter von Forschungsprojekten mit Gentechnik-Pflanzen, ist mit Thomas Dosch, Präsident von Bioland, die kritische Betrachtung der Agro-Gentechnik stark unterrepräsentiert.

Die DLG-Feldtage finden alle zwei Jahre statt, kommende Woche im Rittergut Bockerode bei Hannover. Unterstützt wird die Veranstaltung vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung. Mit dieser klaren Positionierung zum Thema Gentechnik durch die einseitige Besetzung der Veranstaltung kommt das Gefühl eines Zusammenhangs zum Saatgutskandal auf, bei dem das zuständige niedersächsische Landwirtschaftsministerium nicht dafür gesorgt hat, dass mit Gentechnik verunreinigtes Saatgut vom Markt verschwindet.

07.06.2010 |

Bundesländer reagieren unterschiedlich auf Saatgut-Skandal

Mais Haufen Die Wirkung von Gentech-Mais ist sehr umstritten.(Foto:Infodienst)

Nachdem gestern bekannt wurde, dass das mit Gentechnik verunreinigte Mais-Saatgut aus Niedersachen in andere Länder verkauft und dort ausgesät wurde, reagieren die zuständigen Länderministerien auf unterschiedliche Weise. Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Backhaus plädiert dafür, den Mais unterzupflügen oder mit einem Herbizid zu vernichten. Das Land Brandenburg empfiehlt den Landwirten lediglich, nicht auszusäen, will aber keinen Umbruch anordnen. Das Baden-Württembergische Verbraucherschutzministerium bestätigt die Aussaat des verunreinigten Maises und will sich zur Abstimmung des weiteren Vorgehens mit den anderen sechs Bundesländern abstimmen. Das Umweltministerium in Nordrhein-Westfalen erklärte heute in Düsseldorf, dass das Gentechnik-Saatgut über einen Händler in ein anderes Bundesland weitergeliefert wurde und nicht in Nordrhein-Westfalen ausgesät wurde.

25.05.2010 |

Schleswig-Holstein nicht gentechnikfrei

Trecker Schleswig-Holstein ist wieder offiziell gentechnikfreie Region

Schleswig-Holstein hätte sich ein Beispiel nehmen können an Hamburg, das nach einem Bürgerschaftsbeschluss schon gentechnikfrei ist. Doch CDU und FDP stimmten gegen den Vorschlag der Opposition, Schleswig-Hostein frei vom Gentechnik-Anbau zu halten. Während die SPD in der Gentechnikfreiheit neue Markt-Chancen für die Landwirtschaft sieht, möchte die FDP trotz der Verbraucherablehnung gegen Agro-Gentechnik die "Chancen" der Gentechnik nutzen. Die CDU glaubt an eine Koexistenz von Landwirtschaft mit und ohne Gentechnik und will sich der Technik daher nicht verschließen.

18.05.2010 |

Nordelbisches Kirchenland bleibt gentechnikfrei

Auf kirchlichen Ackerland in Hamburg und Schleswig-Holstein soll auch in Zukunft keine Gentechnik-Saat ausgesät werden. Dafür hat sich die Kirchenleitung in ihrer letzten Sitzung ausgesprochen. Sie empfiehlt den 590 Kirchengemeinden, gegenüber Landwirten ein Anbau-Verbot von Gentechnik-Pflanzen auszusprechen und dies in Pachtverträgen festzuhalten. Bereits 2006 gab es einen Beschluss, keine Gentechnik auf Kirchenland zuzulassen, der nun erneuert werden soll.

10.05.2010 |

Niedersachsen lässt Gentechnik-Befunde liegen

Mais nah Die genaue Wirkung von Gentech-Mais ist unklar. (Photo:Infodienst)

Weil die Behörden zu langsam arbeiten, ist in Niedersachsen wahrscheinlich Gentechnik-Mais ausgesät worden. Bei Stichprobeuntersuchungen war im April herausgekommen, dass Maissaatgut gentechnische Verunreinigungen mit dem Mais NK 603 aufwies, der hierzulande nicht zum Anbau zugelassen ist. Die Behörden der anderen Länder hatten das betroffene Saatgut sichergestellt, bevor es ausgesät werden konnte. In Niedersachsen blieben die Befunde zwei Wochen lang liegen, wie Greenpeace berichtet. Mittlerweile dürfte der Mais ausgesät sein.

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