29.09.2011 |

Agro-Gentechnik in Brandenburg: Forschung ja, Anbau nein

Luftaufnahme Landschaft Felder Luftaufnahme Ländlicher Raum in Brandenburg

Der Brandenburger Landtag ist einer Beschlussempfehlung des Agrarausschusses gefolgt, die den kommerziellen Gentechnik-Anbau zwar ausschließen will, im Bereich der Forschung aber auch Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Organismen unterstützt. Chancen und Risiken der Gentechnik sollen dabei erforscht werden. Landeseigene Flächen sollen zukünftig jedoch frei von Gentechnik bleiben. Gentechnikfreien Regionen will das Parlament mehr Rechtssicherheit geben und den heimischen Anbau von Futtermitteln stärken. Einen ursprünglich von den Grünen eingebrachter Antrag, der den völligen Verzicht auf Agro-Gentechnik vorsah, fand im Ausschuss keine Mehrheit. SPD und Linke brachten daraufhin die Forschungsförderung der Gentechnik in den Antrag ein.

22.09.2011 |

Brandenburg: SPD und Linke für Gentechnik-Versuche

Landtag Brandenburg Im Landtag Brandenburg gibt es Ärger um die Gentechnik. Foto: Wolfgang Pehlemann

Die Linke und SPD in Brandenburg sprechen sich für Freisetzungsversuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen aus. In einem Antrag, der heute im Landwirtschaftsausschuss verhandelt werden soll, unterstützt die Landesregierung zwar das Engagement von Landwirten in gentechnikfreien Regionen. Die Forschung auf dem Gebiet dürfe aber nicht behindert werden. Der Antrag stößt auf völliges Unverständnis von Bringfried Wolter, Vizepräsident des Bauernbundes Brandenburg. Er kritisiert in diesem Zusammenhang die Schließung landeseigener Forschungseinrichtungen in Güterfelde und Paulinenaue, die mit „ihren Sorten-, Düngungs- und Pflanzenschutzversuchen einen großen praktischen Nutzen für brandenburgische Landwirte haben. Andererseits, so Wolter mit Blick auf den Antrag der Regierungsfraktion, "soll eine Gentechnikforschung, die keiner braucht, aber hinter der millionenschwere Konzerne stehen, noch mit Landesmitteln unterstützt werden." Die Agrarexpertin der Brandenburger Grünen, Sabine Niels, fordert anlässlich der Verhandlung heute den Beitritt Brandenburgs zum Europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen.

12.09.2011 |

Minister Bonde: Koexistenz in Baden-Württemberg unmöglich

Gentechnikfrei Schild Foto Derzeit sind 208 gentechnikfreie Regionen und Intiativen eingetragen. Weitere Informationen: www.gentechnikfreie-regionen.de (Quelle:Gentechnikfreie Regionen Deutschland)

Baden-Württembergs Verbraucherschutzminister Alexander Bonde macht sich stark gegen Gentechnik. Zwar werden in Baden-Württemberg derzeit gar keine gentechnisch veränderten Pflanzen angebaut, er würde aber am liebsten gleich eine gentechnikfreie Region ausrufen, sagte er in einem Interview mit der Südwest Presse. Landwirten rät er vom Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen ab, weil die Verbraucherinnen und Verbraucher Gentechnik ablehnten und Haftungsrisiken zu groß seien.
Das EuGH-Urteil zum Honig, das letzte Woche gefällt wurde, begrüßt die Landesregierung in einer Presseerklärung. Es sei ganz im Sinne der rot-grünen Landesregierung. Eine Koexistenz von gentechnisch veränderten und konventionellen Pflanzen, die garantiert, dass kein GVO-Pollen in den Honig gelangt, sei nach Ansicht Bondes in Baden-Württemberg nicht möglich.

05.09.2011 |

Verbändeerklärung zum InnoPlanta Forum: Falsche Richtung

Bäuerliche Landwirtschaft Bäuerliche Landwirtschaft

Heute und morgen findet in Sachsen-Anhalt eine Gentechnik-Lobby-Veranstaltung, das Innoplanta Forum, mit dem Titel "Kann Europa noch länger auf die Grüne Gentechnik verzichten?" statt. Verschiedene Verbände kritisieren die Intention der Veranstalter, die Agro-Gentechnik in Deutschland hoffähig machen zu wollen, obwohl die Ablehnung hierzulande weiter anhält und die Gentechnik ein Angebot ohne Nachfrage sei. Sie appellieren an die Landesregierung Sachsen-Anhalts, ihre gentechnikfreundliche Haltung zu revidieren und vielmehr eine nachhaltige und kleinbäuerliche Landwirtschaft zu fördern. Parallel zum Forum finden mehrere Protestveranstaltungen statt.

01.09.2011 |

Verfahren wegen Feldbesetzung in Groß Lüsewitz eingestellt

AgroBioTechnikum Das AgroBioTechnikum in Groß Lüsewitz (MV) betreut Freilandversuche mit zusätzlichen Serviceleistungen und ist Sitz verschiedener Labore und Betriebe. Foto: Projektwerkstatt Saasen

Das Verfahren gegen FeldbesetzerInnen der Flächen des AgroBioTechnikums in Groß Lüsewitz wurde eingestellt. Im April 2009 hatten sich gentechnikkritische AktivistInnen auf den Feldern mit Zelten und einem Turm eingerichtet und dort ein Anti-Gentechnik-Camp eröffnet, an dem sich auch außenstehende beteiligen sollten. Sie wollten damit gegen geplante Versuche mit verschiedenen gentechnisch veränderten Pflanzen protestieren. Die Polizei beendete den Einsatz mit mehreren Festnahmen und im Juni 2010 kam es zur Gerichtsverhandlung. Diese endete jedoch schnell und wurde nach einer kurzen Wiederaufnahme im November letzten Jahres nun endgültig eingestellt.

24.08.2011 |

Rapssaatgut in Schleswig-Holstein und in Baden-Württemberg gentechnikfrei

rapsfeld Raps kreuzt sich leicht aus, die Samen können bis zu 10 Jahre im Boden keimfähig bleiben. (Foto: Simone Knorr)

In den Bundesländern Schleswig-Holstein und in Baden-Württemberg sind in den Saatgutproben keine Spuren von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) festgestellt worden. Baden-Württemberg hat 60, Schleswig-Holstein 88 Saatgutproben vor der Aussaat entnommen und getestet. Der Anbau von Gentechnik-Raps ist in der EU verboten und es herrscht Nulltoleranz. Mit GVO verunreinigtes Saatgut darf nicht verwendet werden. Es ist daher wichtig, dass die Beprobung und die Übermittlung der Information rechtzeitig erfolgt, um Rückholaktionen vorzubeugen. Für die Saatgutreinheit sind die Saatguterzeuger verantwortlich, die Beprobung wird von den zuständigen Ämtern der einzelnen Bundesländer durchgeführt.

19.08.2011 |

Pilotprojekt: gentechnikfreies Soja-Öl aus Bayern

Gentechnikfreie Futtermittel Lastwagen Futtermittelhändler Feilmeier will in einem Pilotprojekt gentechnikfreies Soja-Öl aus Bayern und Umgebung nach vorne bringen; Infos: info@feilmeier.info (Foto: Feilmeier Lagerhaus GmbH & Co. KG)

Laut Angaben des Lagerhauses und Mischfutterhändlers Feilmeier soll ein Projekt zur Erzeugung von heimischem gentechnikfreien Soja-Öl gestartet werden. Bisher wurde nur das Schrot eingesetzt. Das höherwertige Öl ist eine mögliche Alternative zu den bestehenden heimischen Eiweißfuttermitteln. In der Geflügel-, Schweine- und Rindermast kann bei den heutigen Zuchtlinien auf die Fütterung mit dem hochwertigen Eiweißfuttermittel Soja nicht mehr verzichtet werden. Für die garantiert gentechnikfreie Produktion ist dies oft ein Problem, da Futtermittel aus Ländern importiert werden, in denen großflächig Gentechnik-Soja angebaut wird und eine Verunreinigung nicht ausgeschlossen werden kann. Wegen des einfachen Anbaus, der positiven Wirkung auf die Bodengesundheit und dem geringen Bedarf an Pflanzenschutz ist in Süddeutschland der Sojaanbau in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Noch ist der Anbau in Deutschland auf die klimatisch wärmeren Regionen begrenzt und insgesamt gering, doch laufen Züchtungsprojekte zur Entwicklung von standortangepassten Soja-Sorten auch für kältere Lagen. Der Erfolg des Projektes hängt nun von der Nachfrage, der Bereitschaft der Agrarhändler und der verfügbaren Menge an Bohnen ab.

08.08.2011 |

Grünländer Käse bald ohne Gentechnik

Mündige Verbraucherin Karin Foto: Infodienst

Der Käse der Firma Grünländer wird künftig nur noch aus Milch ohne Gentechnik hergestellt. Die Firma will die Natürlichkeit des Käses bezeichnet als „Der Käse mit der grünen Seele“ unterstreichen. Dafür muss er garantiert ohne Gentechnik sein. Grünländer will auch den Bedürfnissen der Verbraucher nach gentechnikfreien Produkten nachkommen. Bis Herbst werden alle sieben Sorten im Einzelhandel in gentechnikfreier Qualität zu kaufen sein. Ein Qualitätsprogramm stellt dies in mehreren Schritten sicher. Grünländer reiht sich somit in eine immer länger werdende Liste von Produktherstellern ein, die auf Gentechnik bewußt verzichten. Eier, Milch und Fleisch müssen nicht gekennzeichnet werden, wenn sie von Tieren stammen, die mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gefüttert wurden. Der Verbraucher lehnt Gentechnik-Produkte mit großer Mehrheit ab.

03.08.2011 |

Gift-Soja-Aufkleber klären auf

Aktion im Albert Heijn Aktion von La Soja Mata; Die "nachhaltigen" Soja-Produkte sind Gift-Produkte. (Bild: La Soja Mata)

Das Projekt „La Soja Mata“ (Soja tötet) hat Eier sowie verschiedene Fleisch- und Milchprodukte die aus „nachhaltiger“ Sojaproduktion stammen in der holländischen Supermarktkette Albert Heijn Amsterdam mit einem Giftsoja-Aufkleber versehen. Die Aktion war vorher angekündigt. Albert Heijn ist neben dem WWF, Friesland Campina und Anderen Teil des Round Table on Responsible Soy (RTRS), der künftig auch Gentechnik-Soja mit einem Nachhaltigkeits-Label versehen will. Soja wird jedoch in großflächigen Monokulturen unter massivem Einsatz von giftigen Pflanzenschutzmitteln angebaut. Dass der Einsatz von Pestiziden wegen der resistenten Unkräuter weiter ansteigt, belegt eine jüngst veröffentlichte schwedische Studie. Das Projekt wirft der Supermarktkette Greenwashing und Verbrauchertäuschung vor. Es sollen weitere Aktionen folgen.

27.07.2011 |

Höfken gegen Anbau von Gentech-Kartoffel

Protest gegen BASF-Kartoffel Bauern protestieren gegen die Amflora (Foto: Gentechnikfreies Europa)-+-

Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken hat vor dem Anbau der gentechnisch veränderten Kartoffel Amflora der BASF gewarnt. Die Zulassung durch die EU, ohne für die Kartoffel konkrete gesetzliche Anbauregeln zu erlassen, finde sie unglaublich. Eine Übertragung durch Mäuse könne nicht ausgeschlossen werden, da das Pflanzgut nicht durch Frost abgetötet werde. Die Gentechnik-Forschung will Höfken zwar nicht behindern, die Agro-Gentechnik sei jedoch nur ein kleiner Teil davon, der durch Pollenflug Schaden anrichten könne.
Niedersachsens Agrarminister Gerd Lindemann sprach sich gegen ein Verbot von gentechnisch veränderten Pflanzen aus. Vielmehr sei ein strenges Zulassungsverfahren von Gentechnik-Produkten auf EU-Ebene vonnöten.

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