18.11.2009 |

Bericht über Aktion gegen Gentechnik: Journalisten angeklagt

Weizen Den Anbau von Gentechnik-Weizen in der Nähe der Genbank Gatersleben wollten die AktivistInnen nicht länger hinnehmen. Foto: Maren Borgerding

Nicht nur die Gentechnik-Gegner, die vor eineinhalb Jahren ein Gentechnik-Weizen-Feld in Gatersleben zerstört haben, werden angeklagt. Sondern auch die Journalisten, die die Aktion begleiteten. Der Grund: Das mitgebrachte Licht der Reporter soll die Aktion überhaupt erst möglich gemacht haben. Die Staatsanwaltschaft Magdeburg hat deswegen nun Anklage erhoben. Denn erst mittels mitgebrachter Lichttechnik wurde die Örtlichkeit ausgeleuchtet und die Aktion ermöglicht, so heißt es in der Anklageschrift. Die Geschäftsführerin der Deutschen Journalisten-Union, Ulrike Maercks-Franzen, findet es absurd, dass Journalisten dafür angeklagt werden, wenn sie über etwas berichten wollen, berichtet die Mitteldeutsche Zeitung. Die Anklage wegen gemeinschaftlich begangener Sachbeschädigung liegt nun beim Amtsgericht Ascherleben und wird dort zunächst geprüft.
In Gatersleben befindet sich die größte Gendatenbank der Welt, die die Vielfalt der Kulturpflanzen erhalten soll. Durch den Versuch mit Gentechnik-Weizen in unmittelbarer Nähe kann es zur Verunreinigung der Samen kommen, die zur Vermehrung immer wieder ausgebracht werden müssen.

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