Dossier Gentechnik und Rechtsextremismus

Nazis im Maisfeld – Agro-Gentechnik und Rechtsextremismus

Diese Rune findet sich am Gebäude Domstraße 4 in Merseburg (Saale). Das Haus dient heute als Sozialamt des Saalekreises und beherbergte von 1938 bis 1945 eine landwirtschaftliche Winterschule für Jungbäuerinnen und die Kreisbauernschaft. Foto: Sebastian Striegel
Diese Rune findet sich am Gebäude Domstraße 4 in Merseburg (Saale). Das Haus dient heute als Sozialamt des Saalekreises und beherbergte von 1938 bis 1945 eine landwirtschaftliche Winterschule für Jungbäuerinnen und die Kreisbauernschaft. Foto: Sebastian Striegel

GentechnikkritikerInnen sehen sich in den vergangenen Jahren verstärkt mit Versuchen von Rechtsextremisten konfrontiert, in Gentechnikfreien Regionen und Initiativen gegen den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen mitzuarbeiten, Versammlungen zu besuchen oder sich an Demonstrationen und anderen Aktionen gegen Agro-Gentechnik zu beteiligen. Dort, wo sie in Kommunal- oder Landesparlamenten vertreten sind, bringen sie gentechnikkritische Anträge ein und versuchen, an die in der Bevölkerung verbreitete Ablehnungshaltung gegenüber der Technologie anzukoppeln. Bei oberflächlicher Betrachtung sind dahinter liegende nationalistische und rechtsextreme Bestrebungen oft schwer zu erkennen. Dazu kommt: mit ihnen wird auch nicht gerechnet.

In Zusammenarbeit mit dem Infodienst Gentechnik haben Susanne Theilmann und Sebastian Striegel deshalb Informationen für Sie zusammengestellt. In folgendem Artikel wird aufgezeigt, wie Rechtsextreme versuchen, über das Thema Gentechnik breite Teile der Bevölkerung zu erreichen. Deutlich wird auch, wie tief Naturschutz und biologischer Landbau bereits im nationalsozialistischen Denken verankert waren.

 Nazis im Maisfeld, Oktober 2009

Rechtsextreme im Umfeld?

Rechtsextreme Politikangebote und Unterwanderungsstategien sind da erfolgreich, wo es an demokratischer Gegenwehr fehlt. Wir stellen Ihnen deshalb Informationen und Adressen zur Verfügung, die Ihnen helfen sollen, falls Sie mit rechtsextremen Poltitikangeboten im Bereich Gentechnik konfrontiert sind. Wir wollen zur grundsätzlichen Sensibilisierung von GentechnikkritikerInnen beitragen und diese befähigen, Versuche rechter Unterwanderungen früher zu erkennen, einzuordnen und aktiv dagegen zu arbeiten.

 Adressen für Beratungsangebote gegen Rechtsextremismus

AutorInnen

Susanne Theilmann (RAA Mecklenburg-Vorpommern), Studium der Interkulturellen Pädagogik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg; seit 2006 Mitarbeiterin der RAA Mecklenburg-Vorpommern e.V. im Bereich mobile Beratung für Demokratie und gegen Rechtsextremismus sowie Beratung von Vereinen und Trägern interkultureller Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern.
Kontakt:  susanne.theilmann@raa-mv.de

Sebastian Striegel (Miteinander e.V.), Studium der Neueren Geschichte/Politikwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin; von 2006 bis 2007 Mitarbeiter im Gentechnikreferat beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Projekt Gentechnikfreie Regionen), arbeitet seit 2007 als regionaler Berater gegen Rechtsextremismus bei Miteinander e.V.
Kontakt:  striegel.rzs@miteinander-ev.de

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Schutzgemeinschaft Deutscher Acker

Die Koordination der "Initiative für eine gentechnikfreie Region Nebel/Krakow am See" lag mehr als zwei Jahre in den Händen eines NPD-Mitgliedes. Der Gen-ethische Informationsdienst berichtet über die Versuche der rechtsextremen Partei, sich über die so genannten weichen Bürgeranliegen in etablierte soziale Bewegungen einzuklinken.

 GID Nr. 181 - Okt 2009

Neonazis im Biolandbau?

Ein Interview über das rechtsextreme Engagement im Biolandbau und Naturschutz. (10.02.10)
 netz-gegen-nazis.de

BÖLW: Bio-Branche gegen Rechtsradikalismus
 Resolution

Brauner Ansturm ins Grüne

Die taz berichtet, wie die der rechtsextremen Szene nahestehende Hochglanzzeitung "Umwelt & Aktiv" versucht, auf bestehende Umweltorganisationen Einfluss zu nehmen.
 taz (18.07.08)

Rechtsextremismus